Wenn die Welle dich
erstmal erfasst, dann reißt sie dich mit und manchmal auch komplett
um und wenn du denkst das war das Ende, dann drehst du dich um und
siehst den Ocean vor dir und jede Menge weiterer Wellen....
Lange ist es her, dass
ich etwas von mir hören lassen habe...aber glaubt mir ich habe so
einiges erlebt und habe mir jetzt Mal ein paar ruhige 'Minütchen'
genommen, um das in Worte zu fassen, was in den letzten Monaten so
los war. Und ich sage euch gleich, es ist erstmal nur ein kleiner Nachtrag, aber ich bin dran den Rest auch noch fertig zu stellen ;)
Wie ich ja bereits vor Ewigkeiten angekündigt habe, sollte
es für mich auch während der letzten Wochen in Adelaide bei meiner
Family auf Reisen gehen. Die boys hatten holidays und die Chance habe
ich genutzt, um mit einer 6 Tage/5Nächte Tour in Zentrum Australias
zu fahren. Am Samstag vor dem Osterwochenende ging es los. Ich wurde
in Adelaide eingesammelt und nach den üblichen zwei Sätzen
Smalltalk sagte mir unser Guide Steve nur `Oh Jana you've got such a
lovely northerngerman farmgirl accent, I love it'...Danke! Dacht ich
mir nur und setzte mich auf einen Platz in der hintersten Ecke des
Busses(nach meiner Meinung, der beste überhaupt im Bus!) Wir
sammelten noch einige andere Leutchens in Adelaide ein und wieder ein
Mal wurde mir bewusst, wie gut ich diese Stadt mittlerweile kannte.
Die letzten Zwei stiegen ein und dann war der Bus auch vollkommen
voll. Es war also ein Bus mit Trailer(der gefüllt war mit jeder
Menge Essen,Swags und unsere Schlafsäcke und Koffer/Backpacks) einem
Fahrer/Guide(Steve), drei Typen und 16 Mädels(Nationalitäten:
USA,Sweden, Niederlande, Russland, Schweiz und natürlich
Deutschland) auf dem Weg von Adelaide nach Alice Springs mit der ein
oder anderen Zwischenstation.
Erster Stop war dann
eine kleine Coffee- und Frühstückspause in einem kleinen
ausgestorbenen Ort. Anschließend hieß es für einige Stunden
Busfahren, allerdings ging ein kleiner “Traum” in Erfüllung. Ich
weiß nicht wer von euch die Serie McLeods Töchter(lief früher auf
VOX) kennt, aber ich wollte als kleines Teenagermädchen immer Mal
dort hin, wo die Serie gedreht wird und gucken, ob da wirklich so gut
aussehende, junge Farmer rumlaufen, die nen Helicopter haben und
anstatt auf Pferden ihre Schafe und Kühe ganz lässig auf dem
Crossmotorbike zusammentreiben ;) Tja und siehe da, mein Traum wurde
war, wir fuhren an all den Plätzen und Stellen vobei, wo die Serie
gedreht wurde, nur leider ist das mit den coolen Motorbike-Cowboys
reiner Unfug :/ Der nächste Stop war dann auch schon Lunchbreak.
Jeder packte mit an(bis auf den Russen, sorry aber der hat leider so
das Rich-Arschloch-Image erfüllt), schnippelte Gemüse, offnete
Konservendosen oder verlegte Überdimensionale Wassermelonen und ruck
zuck hatten wir einen Tisch voller köstlicher Sachen und jeder
konnte sich sein Wunschsandwich or Wrap zusammenstellen und reichlich
Wassermelone als Dessert verspeisen. Alles abgewaschen und wieder im
Trailer verstaut, ging es auch schon weiter zu unserer Unterkunft für
die Nacht- ein Campingplatz im Flinders Nationalpark. Dort rollten
wir unsere Swags aus. Ein Swag ist eine Art Schlafsack, alleridngs
aus wasserdichtem und festerem Material, der eine Schaumstoffmatratze
hat und in den man mit seinem Schlafsack zusammen reinschlüpft. Mega
gemütlich, weich und die aller schönste und wärmste Variante unter
freiem Himmel zu schlafen bei nicht mehr ganz so sommerlichen
Temperaturen(die in der Nacht vorherschen). Aber bevor es zum Ruhen
ging, hieß es erst noch ein Mal, ab in die Berge und einen kleinen
Spaziergang machen, der absolut entspannend und ausgleichend war,
nach all dem im Bus sitzen.
Zurück im Camp
angekommen rolleten wir unsere Swags aus, schnippelten Gemüse für
den Salat und kochten das Abendessen. Und als alles fertig war, saßen
wir als Gruppe in dem kleinen Häuschen und genossen die Ruhe,
während alle fleißig kauten. Am nächsten Tag hieß es dann um 5
Uhr morgens aufstehen, um nach Coober Pedi auf zu brechen. Coober
Pedi ist eine recht graue, triste und staubige Stadt irgendwo im
Nirgendwo. 95% der Bevölkerug lebt dort untertag, denn Coober Pedi
ist für seine Opalfelder bekannt und die Minen, in denen nach Opal
gesucht wird. Ihr fragt euch nun sicherlich, warum leben die denn
bitte alle in Hölen, ohne Fenster und Tageslicht, dauer staubig und
absolut kein einziges Geräusch von draußen zu hören. Ganz einfach,
zum einen kriechen die meisten sowieso den ganzen Tag unter der Erde
rum und suchen nach Opal und dem Reichtum und der andere eigentliche
Grund im Sommer kann es bis zu 50 Grad heiß sein über einen
längeren Zeitraum und im Winter auf 0 oder einige Minusgrade
abkühlen, in den hölen jedoch bleibt die Temperatur beständig
zwischen 20 und 25°C bestehen.. Es wird also keine Klimaanlage oder
Heizung benötigt und es ist immer recht angenehm, zumindest von der
Temperatur. Abends fuhren wir dann zu einem Herren, der idiginouse
Art verkauft und eine Kangaroo Aufzuchtstation hat. Wir bekamen die
Chance die Kangaroos zu füttern und ein Joey, also ein Babykangaroo
zu streicheln...nur sweet sage ich euch. Anschließend gab es dann
extrem leckere Pizza in unserem Lager und noch einige gruselige
Geschichten von unserem Tourguide, die er erlebt hatte in den letzten
Jahren. Am nächste Tag achten wir uns dann auf eine lange Busfahrt,
die uns bereits zu dem 'roten Stein' schlecht hin führte, dem Uluru
oder auch als Ayers Rock bekannt. Wir kamen am späten Nachmittag
also in unserem Camp für die nächsten drei Tage an und fuhren
anschließend zu einem absolut touristischen Spot um den
Sonnenuntergang mit ein paar Bierchen und dem Blick auf den so
absolut und extrem roten Uluru zu genießen.
Ich kann euch nicht
sagen was es ist, aber als ich davor stand und den Uluru sehen
konnte, war das irgendwie ein ganz besonderes und beeindruckendes
Gefühl, auch wenn es 'nur' ein großer 'Stein' ist. Nachdem die
Sonne untergegangen war ging es dann zurück ins Camp, wo wir wieder
unsere Swags ausrollten und Abendessen zubereiteten. An diesem Tag
hatten wir auch ein Geburtstagskind it auf der Tour und unser
Tourguide Steve holte Anna und mich kurzerhand mit ins Boot, um
einen absolut australischen improvisierten Geburtstagskuchn zu
basteln und zwar aus Lamingtons, Sprühsahne und Smarties, das ganze
wurde Schicht für Schicht übereinandergestapelt und dekoriert, ein
paar Kerzen rauf und schaue da, war ein ziemlich süßer Birthdaycake
entstanden, zur Feier des Tages köpfte unser Russe auf der Tour auch
noch seine zwei Flaschen Champus und der Abend wurde mit einer Runde
Cup-Song abgeschlossen.
Am nächsten Tag
hießes dann früh aufstehen, bevor die Sonne überhaupt Anstalten
machte mal aufzugehen, denn wir wollten bei Sonnenaufgang am Uluru
Frühstücken. Der Morgen war absolut schwarz, ohne Lampe konnte man
seine eigene Hand vor Augen nicht sehen. Doch dann plötzlich wie aus
dem nichts, war ein gelber Punkt am Horizont zu sehen und von Sekunde
zu Sekunde stieg die Sonne immer weiter auf und unzählige
verschiedene farben waren zu sehen. Tja, man gönnt sich also mal ein
Peanutbutter Toast bei Sonnenaufgang vorm Uluru, wenn man schon mal
in Australien ist ;D Nachdem die Sonne dann alles mit ihrem kräftigen
Strahlen erleuchtete sahen wir erst was wir eigentlich für ein Chaos
auf dem Picknicktisch veranstaltet hatten. Das hieß es erst ein Mal
aufzuräumen bevor es dann direkt an den Fuße des Ulurus ging, um
einen 10,4km langen Walk einmal ganz herum zu machen. Wirklich
beeindruckend wie viele verschiedene Oberflächenstruckturen und
Formationen man entdecken konnte und wir hatten absolut Glück, denn
weder hatten wir viele Fliegen noch war es extrem heiß, denn es war
ja mittlerweile Mitte Herbst und ein paar Tage zuvor hatte es
geregnet,dementsprechend waren die Fliegen noch alle in ihren Löchern
und die Temperatur war nur bei 28°C, was aber zum drum herum Laufen
um 11.30 Vormittags auch absolut reicht. Zurück im Lager hatten wir
dann etwas Freizeit bis zur versprochenden Surprise unseres lieben
Steves. Wir schlüpften schnell in die Bikinis, kühlten uns ab im
Pool, sonnten uns und machten uns dann fertig. Die Deutschen unter
uns brachten dann den anderen Nationen Flunkyball bei und so wurde
Nachmittags um vier, bei 28°C schon mal flott ein paar kühle
Bierchen 'verköstigt'. Dann hieß es wieder „take a seat in the
bus“ und es ging los zur Überraschung. Absolut niemand hatte eine
Ahnung und als Steve dann plötzlich in einen Sandweg im Bush
rückwärts einbiegt, dachten wir er parkt nun. Da hatten wir
allerdings falsch geparkt, es ging für ca 15 Minuten rückwärts
weiter auf einem sandigen, einspuhrigen und gerade so zu erahnenden
Track, bis wir im tiefen Sand stecken blieben und unser Guide it
einem fetten Grinsen auf dem Gesicht verkündete, das wir da
seien....
Da- war irgendwo im
nirgendwo zwischen Büschen, Bäumen und Dünen mitten im Outback.
Der Weg führte eine kleine Düne hoch und was sich dort hinter
verbarg toppte so ziemlich alles zuvor gesehene. Vor uns lagen der
Uluru und der Katatjuta(eine andere rote Steinformation) in der Ferne
und die flache Steppe direkt zu unseren Füßen, rechts davon begann
die Sonne unterzugehen und aus dem Eski der absolut perfekt gekühlte
apple Cider( da fahre ich mittlerweile absolut drauf ab). Wieder Mal
blieb die Kinnlade unten, als die Sonne den Himmel in Orange-, Pink
-und Lilatöne tauchte und wir dann noch ganz unerwartet Zeuge einer
Mondfinsternis wurden. Ich muss zugeben, hier in Australien habe ich
schon so viele Sonnenutergänge gesehen, ob direkt am Strand, von der
Terasse aus oder dem höchsten Turm der Stadt, aber dieser
Sonnenuntergang, im Outback war absolut atemberaubend und
wunderschön. Nachdem die Dämmerung anfing ging es zurück ins Camp,
wir gereiteten ein absolut riesiges BBQ vor, bei dem sich die
Germangirls als BBQ Meisterinnen herausstellten und als Teil zwei des
Surprises zauberte Steve Kerzenständer aus Bierflaschen und unser
Dinner wurde im Handumdreh zum Candlelightdinner :) Ein absolut rund
um bezaubernder Abend war fast vorbei, als Anna und ich uns kaum
noch beruhigen konnten,weil wir kurzerhand einen absoluten Masterplan
im Kopf hatten und wir Witze über die Dingos machten, die wir aus
der Ferne hören konnten. Wir kicherten wie kleine Schulmädchen und
mussten immer wieder anfangen, erschreckten kurzerhand noch unseren
Guide Steve, was auch nicht zur Beruhigung beitrug und kuschelten und
dann irgendwann ganz tief in unseren Swag und lachten in diesen
herein...Die Story aus der Nacht, die wir dann am nächsten Morgen so
ganz unter uns von Steve erzählt bekamen ließ uns wieder in einen
Lachkrampf ausbrechen. Denn unser kleiner Masterplan war es zuerst
die andere Anna, die Angst vor Spinnen, Schlangen, Dingos und
sonstigem Getier hatte erst etwas Angst zu machen. Also erzählten
wir ihr, dass die Dingos in dieser Nacht kommen würden an ihrem Ohr
knabbern und ihre Wange abschlecken würden, dabei imitierten wir das
Dingogejaule und lachten uns weg. Der geheime Plan war es dann ganz
gemein in der Nacht zu ihr an den Swag zu krabbeln und ihr ins Ohr zu
kneifen und Dingogejaul nach zu machen. Ja, ich weiß das war ein
fieser Plan und ja, natürlich haben wir es auch nicht gemacht.
Allerdings besuchte uns in dieser Nacht tatsächlich ein Dingo im
Camp, durchstöberte unsere Kisten in der Küche und klaute
ausgerechnet der ängstlichen Anna ihr Cover vom Schlafsack, in dem
man diesen aufgebwahrt. Unser Guide und jemand anderes, waren in der
Nacht wachgeworden und sahen den Dingo, wie er um uns herum lief und
dann mit dem Cover in Richtung Zaun ab zog, er ließ das Cover
fallen und machte sich aus dem Staub. Schon ein lustiger Zufall das
Ganze und noch bis jetzt zaubert es uns ein dickes Grinsen aufs
Gesicht, wenn wir einen Dingo sehe oder hören :D Nachdem wir dann
unseren Lachen wieder einstellen konnten ging es zum Hike für diesen
Tag im 'Valley of Winds' und ein weiteres Mal bekamen wir
unglaubliche Ausblicke, die einfach keine Kamera wirklich festhalten
kann. Nach knapp 3 Stunden war der Hike beendet und es ging ein
letztes Mal zum Camp zurück, wo noch Mal Lunch zu uns nahmen und die
Füße im Pool abkühlten. Dann hieß es nämlich erst Mal für
einige Stunden im Bus zu fahren, zu unserem letzten Campingground.
Allerdings hielten wir zuvor noch kurz an,um in einem Bereich, wo
alles abgebrannt war ein paar verkohlte Bäume aus zu wurzeln und als
Feuerholz für den Abend mit zu nehmen. Leider Übersah ich einen
Baum vor mir und zog mir einen Cut am Schienbein zu, der mittlerweile
zu einer schönen Nabe abgeheilt ist und mein Lebenslanges Souvenir
und Andenken, an diese einfach unbeschreibliche und atemberaubende
Tour ist. Als persönliche shoppinghilfe für Steve konnte ich dann
noch ein kleines Special für den Abend rausschlagen, wir hatten zwei
Tüten Marshmallows und rösteten diese später über dem Lagerfeuer.
Die komplette Gruppe versammete sich um das Lagerfeuer es wurden der
ein oder andere Becher Wein getrunken und die Biervorräte
verkleinert und zur späteren Stunde verkrochen sich die meisten ein
letztes Mal für diese Reise in ihre Swags. Einige blieben allerdings
noch um das Feuer. Wie mich einige ja kennen bringe ich gerne Mal ein
dummes Kommentar oder einen nicht so wirklich lustigen Witz, aber
doch lacht der ein oder andere Mal drüber ;) Dieses Mal kam es
allerdings aus dem absoluten Nichts und war nicht beabsichtigt. Ich
saß also auf einem ausklappbarem Campinghocker, als auf ein Mal der
Stoff reißt und ich zu Boden krache..Upsiii ein zwei Marshmalows zu
viel...und da fängt Anna's Mutter Anja auf ein Mal an zu lachen und
bekommt den extremsten Lachflash überhaupt und kann sich kaum wieder
beruhigen,mir stehen vor Lachen auch die Tränen in den Augen und
alle anderen lachten mittlerweile über Anja, die einfach nicht mehr
aufhören konnte und dessen Gesicht überströmt mit Tränen waren,
einfach nur herrlich diese Aktion :D Tja, im Laufe des Abends hatten
Anna und ich dann wieder Mal einen Masterplan geschmiedet, dieses Mal
aber einen richtig sweeten. Unser liebster Guide Steve hatte uns die
letzten Tage morgens zum aufstehen immer einen Tee an den Swag
gebracht und dieses Mal wollten wir den Spieß umdrehen, also fanden
wir durch meisterliche Detektivarbeit heraus, wie er seinen Tee
trinkt und wann er seinen Wecker für den nächsten Tag gestellt
hatte. Demenstprechend war unser Wecker 10 Minuten früher gestellt
und auch die Taschenlampe griffbereit für den nächsten Morgen. Auf
die Sekunde genau klingelten Anna's und mein Wecker, gleichzitig
warfen wir uns einen einstimmigen Blick aus unseren Swags zu und
krochen so langsam und geräuschlos, wie nur möglich aus diesen.
Dann schnappten wir uns die Taschenlampe, gingen in die Outdoorküche
und wollten den Wasserkocher anmachen, fast hätte dieser unserem
Plan einen Strich durch die Rechnung gemacht, weil er einfach nicht
mehr angehen wollte. Glücklicherweise war ein anderer zur Hand und
auf die Minute genau getimed ging der Wecker von Steve an und wir
hielten ihm einen frischen, heißen Tee mit etwa Milch und Zucker
unter die Nase. Er konnte sich vor Begeisterung gar nicht mehr
einkriegen und weckte dadurch alle ungewollt schon etwas früher auf.
Wir krochen schnell noch Mal in unsere Swags zurück und genossen
noch ein paar Minuten der Ruhe, die allerdings nicht lange anhielten,
denn am letzten Tag sollte es noch eine große Wanderung geben am
Kings Canyon. Wir machten uns also bereit und schnürten ein letztes
Mal die Runners.Am Kings Canyon erwarteten uns erst Mal ca. 200
Stufen und anschließend dann unglaubliche Aussichten, Schluchten
und ein Wasserloch, das eine Akustik wie eine riesige Kirche hatte.
Für unser letztes gemeinsams Lunch ging es dann noch Mal zum Camp
zurück, dann wurden der Bus und der Trailer fertig entpackt und
bepackt für die letzte Fahrt, die es noch Mal richtig in sich haben
sollte. Zuerst war es einfach nur Highway durch die Wüste, doch dann
ging es sozusagen Offroad und auf unbefestigte, rote Sandstraßen die
ziemlich staubig waren, wie ich letztendlich feststellen musste. Denn
wie ich am Anfang ja bereits schrieb war mein Platz ganz hinten
rechts im Bus und 20cm hinter meinem Sitz befanden sich drei
Belüftungsschlitze, die sicherlich auch recht hilfreich waren die
tage zuvor, doch dieses Mal wunderte ich mich, wo die ganzen
Staubpartikel in der Luft auf einmal herkamen, bis ich auf meine Arme
und meine Sonnenbrille schaute und eine ca 2mm dike rote Sandschicht
darauf entdeckte. Ich machte mir einen Spaß draus und sah es als
eine Art Spraytan an der ich etwas brauner aussehen ließ. Anna, ihre
Mutter und ich hatten sichtlich Spaß, machten ein kleines
Fotoshooting und arbeiteten an einem weiteren Meisterplan, den sich
Anna und Anja ausgedacht hatten, als kleines Dankeschön an Steve,
für diese schöne und eindrucksvolle Tour. An einem kleinen
Zwischenstop übergaben wir das Geschenk, das aus einer Ananas(Steves
Lieblingsobst) und kleinen Dankesnachrichten(von jedem auf der Tour)
an Zahnstochern in der Ananas bestand. Anna übergab es und bedankte
sich noch Mal mit einer Umarmung und dann war mein Turn an der Zeit,
mittlerweile, war ich komplett in roten Sandstaub gecovert und auch
ich gab Steve eine dicke Umarmung und nutze ihn quasi gleichzeitig
als Handtuch, dann sah er wie ich aussah und wir konnten uns vor
lachen nicht mehr einkriegen. Er wollte doch ernsthaft den Sand mit
Spucke und einem Handtuch entfernen, womit ich nicht ganz
einverstanden war und lieber doch auf die Dusche im Hostel in Alice
Springs wartete. Nach ein paar weiteren Stunde im Bus erreichten wir
in der Dämmerung Alice Springs, wir wurden an unseren Hostels
abgesetzt und damit war die Tour offiziell beendet. Allerdings
hattenwir uns alle noch für ein letztes gemeinsames Dinner, ein paar
Drinks und schönen Stunden in der Bar direkt vor meinem
Hostelzimmer(absolut praktisch!) verabredet und hatten noch eine
absolut feucht fröhliche 'Aftertourparty' ;)
Am nächsten Vormittag
dann ging es für mich auch schon wieder zum Flughafen in Alice
Springs, denn ich hatte noch eine letzte Woche in Adelaide zu
verleben und außerdem war es Karfreitag mit dem darauffolgenden
Osterwochenende und i Alice Springs war absolut tote Hose, also kein
Grund zum dort bleiben. Im Flugzeug traf ich noch zwei Deutsche(was
auch sonst?!) von der Tour wieder und bekam nicht mal mehr den Start
des Fluges mit, verpasste den Snack und Drink zwischendurch und
wachte im Landeanflug auf Adelaide nach 2 Stunden erst wieder auf.
Dort angekommen sammelte ich mein Gepäck ein und fuhr mit dem Bus
zurück nach Hause. Dort angekommen war noch alles absolut still,
denn noch waren die Boys von ihrem Daddy nicht zurück. Wir
bereiteten die Geburtstagsgeschenke für Jono noch schnell vor und es
gab ein absolut freudiges Wiedersehen, als wir alle wieder vereint
waren. Am Abend dann kam das neue deutsche Au Pair an und nach kurzer
Unterhaltung( auf English, weil ich auf einmal mal wieder eine
leichte Deutschblockade hatte) ging es dann auch schon für alle ins
Bett, denn am nächsten Tag stand etwas ganz besonderes an...Leider
ist in den Sommerferien, als wir über Weihnachten und Neujahr im
Urlaub waren 'Scamp' die Katze hier verstorben und da es Jono's
Geburtstag war fuhren wir in ein Tierheim, um eine kleine Babykatze
auszusuchen, was wir auch taten. Somit hatten wir seit dem Samstag
vor Ostern ein neues Familienmitglied.
An Ostersonntag dann
fuhren das neue Au Pair und ich mit den Boys in die Kirche, um Brenda
dort mit ihrem Chor singen zu hören und anschließend eine
Ostereiersuche im Pastoratsgarten zu haben. Es war absolut blauer
himmel und in der Sonne richtig angenehm warm, die Ostereiersuche war
absolut erfolgreich und wurde später Zuhause noch erfolgreicher
weitergeführt. Am nächsten Tag dann kamen Jen und John, die
Großeltern der Kinder zu Besuch gleich darauf gefolgt(zwei tage
später) von Brenda's Bruder Mark mit FrauJoy und den Kids Benjamin
und Emily und somit war wieder Fulhouse angesagt und ich hatte de
komplette Famiy die letzte Woche noch ein Mal um mich. Wir besuchten
Zusammen ein comedytheaterstück, machten eine Fahrt mit dem
Touristenboat auf dem River, gingen Spazieren, Spielten mit
'Brisbane' dem Kätzchen und ich schlief meine Vorletzte Nacht in
Adelaide draußen im Zelt mit den beiden boys. Dann hieß es für
mich Sachen packen und Abschied nehmen. Am letzten Abend gab es ein
gemeinsames Diner mit Brenda, ihren Eltern,den bieden Boys und dem
neuen Au Pair, denn am Morgen waren die anderen vier bereits
abgereist. Ich bekam noch ein schönes Abschiedsgeschenk und ich
selber übergab auch meine Geschenke an die Boys, Brenda und ihre
Eltern, auch wenn diese im Leben nicht widerspiegeln können, wie
dankbar ich bin für all das was sie mir in den letzte 7 ½ Monaten
gegeben haben, wie sie mich in ihre Family aufgenommen und integriert
haben und wie sie für mich wie eine zweite Famliy geworden sind. Die
Stimmung am Tisch nach dem Essen war schon seltsam und bei den
herzlichen Umarmungen wurden so manche Tränen unterdrückt. Doch es
war noch kein vollkommener Abschied, denn ich bekam die Einladung
alle an einem Geburtstag noch ein Mal wiederzusehen, zwar an der Gold
Coast und nicht in Adelaide, aber das ist auch absolut zu kalt dort
im Winter ;)
Am 29ten April brach
ich also früh morgens um 6.20Uhr auf, legte meinem Haustürschlüssel
ab, schloss die Tür hinter mir und als wäre es nicht alles schon
schlimm genug, weinte der Himmel über Adelaide in Strömen und das
Wasser stand Zentimeter hoch auf den Straßen. Ich ging durch den
Regen zur nächsten Bushaltestelle, nahm den Bus runter in die Stadt,
wo ich 30 Minuten später pitsche patsche nass von einem kleinen Bus
eingesammelt wurde, mit dem ich in den nächsten 3 Tagen die Great
Ocean Tour bis nach Melbourn machen sollte. Es regnete immer noch,
wir sammelten noch einige andere Leute in Adelaide ein und fuhren
dann aus der Stadt. Welch ein komisches Gefühl, das Alles hinter
sich zu lassen...
Somit war für mich
das Kapitel Adelaide geschlossen!
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